Wandertipp Bayerischer Wald:

Wandern an der Ilz, Bayerischer Wald (romantisches Ilztal)

Wanderung im romantischen Ilztal. An der Ilz im Bayerischen Wald

Ilztal Wanderweg, Bayerischer Wald

Die Ilz kann man scheibchenweise erwandern. Diesmal habe ich mich für den kurzen Abschnitt zwischen Kalteneck und Fischhaus entschieden. Die Ilz, die die auch schon mal mit dem Titel „Flusslandschaft des Jahres“ geehrt worden ist, schlängelt sich durch ein tief eingeschnittenes, schmales Tal. Der Name „Ilz“ kommt vom indo-germanischen „El“ und bedeutet strömen oder fließen. Was halt Wasser meistens so macht.

Los geht´s in Kalteneck, das seinem Name keine Ehre macht. Es ist angenehm warm. Allerdings ist die Übersetzung von Kalteneck „Unfreundliches Eck“. „Kalt“ be-deutete ursprünglich wohl „unfreundlich“ und als „Eck“ wurde ein hoher, von Wasser umflossener felsiger Winkel bezeichnet, an dem zwei Gewässer aufeinandertreffen. An diesem Gewässer gab es eine Furt. Und schon damals gab es die auch heute noch gültige Form der Wegelagerei: Man musste Maut bezahlen. Zum Schutz dieser Mautstelle wurde eine Burg errichtet. Von der Burg ist heute nichts mehr übrig.

Es gibt noch eine zweite Geschichte: Hier in der Nähe gab es eine Burg mit dazuge-hörigem Raubritter. Der wollte das Rauben einfach nicht lassen. Das hat ihm zu gut gefallen. Alles gute Zureden half nicht. Schließlich musste er das Rauben doch auf-geben, weil sie ihn in Passau geköpft hatten.


Blütenpracht an der romantischen Ilz im Bayerischen Wald

Ich wende mich der Gegenwart zu. Auf der linken Seite flussabwärts weist mir der „Ilztalwanderweg / Richtung Fischhaus“ den Weg. Ich bestaune wieder mal eine Kläranlage. Wieso müssen eigentlich so viele Wanderwege an Kläranlagen vorbei? Ich ducke mich unter einer niedrigen Brücke hindurch. Info-Tafeln informieren über Gewässergüte und Abwasserkreisläufe bevor es bergauf in den Wald hineingeht. Rechts einem unmarkierten Trampelpfad folgend schaue ich nach unten auf das Klärwerk. Vom Wasser der Ilz trennt mich das Bahngleis der Ilztalbahn, einer Wan-derbahn.

Bald bin ich wieder auf dem offiziellen Wanderwegpfad. Links ist der Hang steil, rechts unten fließt die Ilz. Ein Bächlein plätschert den Hang herunter. Goldnesseln bedecken den Boden. Ein Baum krallt sich an Felsen fest.


ruhe im romantischen Ilztal, Bayerischer Wald

Überall wuchert eine üppig grüne Krautschicht. Mischwald wechselt sich gelegentlich mit Fichtenwald ab. Der Pfad führt in leichtem Auf und Ab am Hang entlang, mal hoch über der Ilz, dann wieder auf Gewässerhöhe.

Ein „Wanerweg“ ist markiert – was das wohl ist? Ich folge diesem Pfeil. Der Hang ist anfangs grasig, wird dann ein Pfad am Steilhang, der von Nadeln bedeckt und von Hasenlattich, Mauslöchern, Zinnkraut, Farnen und Moosen umgeben ist.

Eine karge Sitzgelegenheit ist wohl besser als gar keine? Einzelne, vermooste Bäu-me hängen im Hang. Die Ilz plätschert. Die Schutzhütte hat auch schon Moos ange-setzt. In einer Sumpfzone wachsen Schilfgras und rosa blühendes Indisches Spring-kraut. Beinwell sucht sich ein freies Plätzchen. Beinwell soll übrigens ein guter Kali-dünger für Rosen und Tomaten sein.

Es ist Mittagszeit und ich futtere mich durch die Brombeeren. Sie sind saftig und gut. Es gibt viel zu pflücken. Das hält auf. Winzige Details, die man beim Vorbeigehen oft nicht sieht, wie der Samen des Waldmeisters, beeindrucken mich immer wieder.


tier mim Ilztal im Bayerischen Wald

Nun folgt ein kurzes Stück Waldwirtschaftsweg, der von der Ilz wegführt. Bald zweigt wieder ein schmaler Pfad ab. Ich nähere mich dem Peilstein, einem senkrecht zur Ilz abfallenden Felsen mit Aussicht auf die tief unten fließende Ilz. Zum Peilstein führen Stufen hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Ein wackeliges Geländer sorgt für Sicherheit. Nach der Treppe geht es auf einem von Moos weich gepolster-tem Pfad am bewaldeten Hang entlang. Tief unten rauscht die Ilz.

Ein kurzer Ausblick auf eine Wiese und der Wanderweg schwenkt auf einen asphal-tieren Waldweg ein. Nach wenigen Metern geht es schon wieder auf einem Waldpfad weiter. Über eine Wiese führt der Weg in ein lauschiges Seitental hinein. Später lockt wieder das Wasser der Ilz. Im Frühling war das hier ein richtiges Schlangennest. Die Schlangen haben zwar gezüngelt, aber sonst nur träge in der Sonne gelegen. Nun führt der Pfad über eine Wiese am Wasser entlang.  Schmetterlinge umschwirren üppig blühenden Blutweiderich. Schließlich ist der Wendepunkt erreicht.

Ich überquere die Brücke. Autos fahren an mir vorbei. Dann biege ich sofort rechts ab, folge dem Premimumwanderweg „Goldsteig“. Anfangs geht es zwischen ein paar Häusern von Fischhaus hindurch in Richtung Badeanlage an der Ilz. Man läuft auf eine Tafel zu, an der die Verordnung über die Benutzung der Freizeitanlage Fisch-haus aushängt. Hat die schon mal jemand gelesen? Wenn nicht, sollte man das schleunigst nachholen, denn: „... beim Betreten der Anlage unterwirft sich der Gast...“. Wo sind wir hier? Im Zeitalter der Feudalherrschaft? Könnte man das nicht freundlicher formulieren? Zum Beispiel so: „Beim Betreten der Anlage ist der Gast damit einverstanden, dass...“. Ich lese nicht mehr weiter, nicht, dass da was von „Frondiensten“ steht, zu denen man sich beim Betreten melden muss. Dafür habe ich heute wirklich keine Zeit.

Aber ich schweife ab. Neben der Badewiese gibt es was für Bildungshungrige: Infos über die hiesige Geologie. Auf der Badewiese stehen neue Goldsteig-Bänke: robust und aus schweren Holzbalken gebaut. Die trägt so schnell keiner weg. Ich probiere eine hölzerne, geschwungene Liege aus. Sie ist erstaunlich bequem.


Wandserweg im Ilztal im Bayerischen Wald

Auf rollstuhltauglichem Weg führt der Weg neben dem Bahngleis schnurgerade Rich-tung Fichtenwald. Erhitzte Gemüter können sich unter einer Walddusche abkühlen.

Der Weg macht mit der Ilz einen Knick, führt unter dem Bahngleis hindurch. An Ei-senhut, Eichen und Infotafeln vorbei geht es meistens durch Mischwald und nah am Wasser entlang. Es gibt keine nennenswerten Steigungen oder Gefälle.

Der Weg führt in ein Wiesental. Über die Ilz fällt der Blick auf der gegenüberliegen-den Seite auf den Peilstein. Am Waldrand lädt eine Bank zur Rast ein. Weiter geht`s. Immer wieder fließen Wässerchen vom seitlichen Hang in die Ilz. Irgendwoher muss das Wasser ja kommen. Die Ilz wird aus den Quellbächen der Berge Brotjacklriegl, Rachel, Lusen und Dreisessel gespeist. Da kommt schon was zusammen. Am Ende fließt das alles bei Passau in die Donau.

Der schöne Weg bleibt immer bequem, wird schmaler, wird teilweise zum Pfad. Ein-mal geht es um eine Felsnase herum. Immer wieder erfährt man auf Info-Tafeln Wis-senswertes über die Besonderheiten der Ilzlandschaft. Immer wieder gibt es Sitzplät-ze. Immer wieder laufen JoggerInnen durch die Gegend. Dieser Abschnitt der Ilz scheint dafür beliebt zu sein. Eine Infotafel zeigt die Schuppenwurz. Zu anderen Jah-reszeiten blühen hier Lerchensporn, Sibirische Schwertiris und Silberblatt.

Vorbei an einem Haus höre ich wieder den Verkehrslärm von der das Tal überspan-nenden Brücke bei Kalteneck. Brettl-eben zieht der Weg nach Kalteneck, dem Aus-gangspunkt der ansonsten schönen und ruhigen Wanderung.


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v.i.S.d.P. Sonja Berndl, Lalling www.bayerischer-wald-wandern-blog.de



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